MIDIA-Hub ist einer der sechs 2021 gestarteten Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit. Für diese Leitinitiative seiner Digitalstrategie stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2025 rund 50 Millionen Euro bereit. Aufgabe der FortschrittsHubs ist es, die Pionierarbeiten der Medizininformatik-Initiative zur Digitalisierung in der Medizin aus den Unikliniken – zunächst in Pilotprojekten – in alle Bereiche des Gesundheitssystems einfließen zu lassen: von der ambulanten Versorgung in der Hausarztpraxis über den stationären Aufenthalt im örtlichen Krankenhaus bis zur Versorgung in Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen.

Der ganzheitliche Überblick über die Krankheitsgeschichte eines Patienten
– das ist die Prämisse des „Digitalen Fortschrittshubs“ MIDIA-Hub (MIRACUM DIFUTURE Alignment Hub).

Die Nachsorge von Krebserkrankungen und die Behandlung von Menschen mit Multipler Sklerose haben eines gemeinsam: Sie liefern in jedem Einzelfall große Mengen unterschiedlichster Daten – von MRT-Bildern bis hin zu Laborwerten, und das über viele Jahre. Zugleich begleiten unterschiedlichste Akteure die Betroffenen auf ihren Versorgungswegen: Universitätskliniken, Krankenhäuser, ambulante Versorger und Rehabilitationseinrichtungen. Damit alle Behandelnden an jedem Punkt der Versorgungskette die bestmöglichen therapeutischen Entscheidungen treffen können, müssen sie das komplexe klinische Gesamtbild ihrer Patientinnen und Patienten im Blick haben. Dies mit innovativen IT-Lösungen zu unterstützen ist ein zentrales Ziel des Digitalen FortschrittsHub MIDIA-Hub.

Eine Schlüsselrolle wird dabei ein neues Ärzteportal spielen, das die Universitätskliniken Erlangen und München – die auch die Medizininformatik Konsortien MIRACUM und DIFUTURE koordinieren – gemeinsam mit der Firma Siemens als Technologiepartner aufbauen. Über dieses Portal wollen sie sich mit den regionalen Versorgern in ihrem Umfeld vernetzen und ein Modell für die Kultur des Datenteilens etablieren. Intelligente Datenanalysen sollen die Versorgung der Menschen unterstützen und zugleich der Gesundheitsforschung helfen, Therapien und Nachsorgekonzepte zu optimieren.

Portal für Ärzt:innen und Patient:innen

Eine Schlüsselrolle wird dabei ein neues Ärzteportal spielen, das die Universitätskliniken Erlangen und München – die auch die Medizininformatik Konsortien MIRACUM und DIFUTURE koordinieren – gemeinsam aufbauen. Über dieses Portal wollen sie sich mit den regionalen Versorgern in ihrem Umfeld vernetzen und ein Modell für die Kultur des Datenteilens etablieren. Intelligente Datenanalysen sollen die Versorgung der Menschen unterstützen und zugleich der Gesundheitsforschung helfen, Therapien und Nachsorgekonzepte zu optimieren. Neben diesem wird auch ein Patienten-Portal etabliert, das den Menschen eine aktivere Rolle innerhalb ihres Genesungsprozesses ermöglichen soll. Sie haben die Möglichkeit, eigene Daten – etwa zu ihrem Wohlbefinden und ihrem Krankheitszustand – den niedergelassenen Ärzt:innen, den Krankenhausärzt:innen, aber auch der Gesundheitsforschung digital zur Verfügung zu stellen oder dies zu widerrufen. Darüber hinaus können sie genau verfolgen, wie ihre pseudonymisierten Daten für welche Forschungsfragen genutzt werden – und was dabei herauskommen wird.

Krebs-Nachsorge verbessern

In einem weiteren Anwendungsfall wird sich auf Menschen fokussiert, die an Brust- oder Prostatakrebs erkrankt sind oder waren. Das Ärzte-Portal soll sicherstellen, dass in der langjährigen Nachsorge alle Versorger ihre Daten künftig nach einheitlichen Standards erfassen und untereinander teilen. Auf der Basis dieses geschaffenen Gesamtbildes können die behandelnden Ärzt:innen ihre Strategien koordinieren und für jede Person die bestmöglichen Entscheidungen treffen. Die standardisierten Daten sollen aber auch der Forschung helfen, mithilfe intelligenter Analysen drängende Fragen zu beantworten: Warum erleidet beispielsweise die eine Brustkrebs-Patientin einen Rückfall, die andere aber nicht? Welche Biomarker können Risikoprognosen zuverlässiger machen? Welche unterstützenden Therapien erweisen sich als wirksam, welche nicht?

Therapie von Menschen mit Multipler Sklerose optimieren

Multiple Sklerose ist die häufigste neurologische Autoimmunerkrankung junger Erwachsener – und nicht heilbar. Es gibt jedoch zahlreiche Medikamente, die den Fortschritt der Erkrankung verlangsamen können. Um die therapeutischen Möglichkeiten bestmöglich zu nutzen, müssen Ärztinnen und Ärzte die Behandlungspfade über viele Jahre hinweg überwachen und stetig an die individuellen Verläufe der Erkrankung anpassen. Damit das künftig noch besser gelingt, soll das Ärzte-Portal alle relevanten Daten bündeln und zu einem klinischen Gesamtbild zusammensetzen, das die Behandelnden an jedem Punkt der Versorgungskette überblicken und für therapeutische Entscheidungen nutzen können. In der Vielzahl individueller Krankheits- und Therapieverläufe von Menschen mit Multipler Sklerose sollen Forscherinnen und Forscher zudem mithilfe innovativen IT-Lösungen bislang unbekannte Muster aufspüren – etwa neue Ansatzpunkte, die erkennen lassen, wann welches der unterschiedlichen Medikamente für welche Personen die vielversprechendste Option bietet.

Koordination im Digitalen FortschrittsHub

Partner im Digitalen FortschrittsHub

Darüber hinaus arbeitet MIDIA-Hub mit weiteren, hier nicht aufgeführten niedergelassenen Ärzt:innen sowie Selbsthilfegruppen zusammen.

Wir sind hier zu erreichen

Ismaninger Str. 22
81675 München

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